Das Organ der Form

Faszien gelten als das Organ der Form.

Sie bilden ein hochkomplexes dreidimensionales Netz. Sie sind das Bindegewebe, das Knochen, Organe, die Muskeln, Nerven und Blutgefässe umfasst, verbindet, aber auch differenziert. Das fasziale Gewebe gibt unserem Körper seine ganz individuelle Form. Als Grundstruktur bestimmt es unsere Haltung, unsere Bewegungsfreiheit und die Wahrnehmung im Körper.

Mehr dazu in der TV-Doku:
Faszien – geheimnisvolle Welt unter der Haut

Faszien sind unser reichhaltigstes Sinnesorgan.

Sie gelten als unser sechster Sinn. Ihnen verdanken wir das Körperempfinden und die eigene Wahrnehmung des Körpers im Raum, man spricht auch von Kinästhesie.

Faszien sind das körperliche Gedächtnis.

Ein Unfall, eine Operation, einschneidende Erlebnisse, aber auch Haltungs- und Bewegungsmuster – die Erinnerung der Körpergeschichte ist auch in den Faszien verortet.

Durch die Behandlung verfilzter Gewebestrukturen kann sich der Körper in der Schwerkraft neu organisieren. Die eigene Körperwahrnehmung verändert sich. Das kann alte, einschränkende Muster verändern und zur Reduktion von Schmerzen führen – auch von chronischen.

Faszien stehen in Verbindung mit der Psyche.

Jede Körperempfindung hat eine emotionale Komponente. Zwischen Körper und Psyche findet eine stetige Interaktion statt. Durch spezifische Berührungen der Faszienstrukturen können auch psychologische Veränderungen in Gang gesetzt werden, die das Selbstbewusstsein und die eigene Ausdruckskraft stärken.